AlpspiX und Höllental

Gehzeit 5-6 Stunden
Gesamtlänge ca. 12 km
Höhenmeter bergab 1629 hm
Höhenmeter bergauf 361 hm

Hauzenberg hat seinen Hausberg und sogleich sein Wahrzeichen – den Staffelberg. So wie andere Mütter auch schöne Töchter haben, haben auch andere Städte Hausberge und Wahrzeichen.
Als Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen gilt der pyramidenförmige Gipfel, als eine der bekanntesten und schönsten Berggestalten der Nördlichen Kalkalpen, die 2628 m hohe Alpspitze, welcher wir heute eine alpine Tour abverlangen. Bekannt ist die Alpspitze, durch die am 4. Juli 2010 errichtete Aussichtsplattform AlpspiX. Rund 50 Meter über der Bergstation der Alpspitzbahn ragen zwei Stahlarme schwebend über dem 1000 Meter tiefen Abgrund. VOI beeindruckend.

 

VOI auf die Knie – die Abstiegsvariante

 

Unsere heutige Wandertour ist als Abstiegsvariante dargestellt, weil diese von den meisten Bergwanderern bevorzugt wird. Personen, welche Probleme beim bergab gehen haben (Kniebeschwerden etc.), sollten aber unbedingt die Aufstiegsvariante wählen. Dabei ist ausreichend Zeit einzuplanen, damit auf alle Fälle die letzte Abfahrt der Bergbahn erreicht wird. Die Wandertour mit den vielfältigsten Eindrücken einer hochalpinen Bergwelt, beginnt mit der Bergfahrt der Alpspitzbahn. Ab Garmisch ist die Bergbahn und der Parkplatz gut ausgeschildert. Die Kosten für eine einfache Bergfahrt belaufen sich auf 17 Euro pro Person. Von der Bergstation auf dem Osterfelderkopf „bezwingen“ wir als erstes die Alpspix Aussichtsplattform. Die begehbaren, freischwebenden Arme des AlpspiX sind mit Gitterrosten ausgelegt und geben den Blick in die circa 1000 Meter große Tiefe des Höllentals (das wir später durchwandern) frei. Die imposante Konstruktion befindet sich etwa 50 Meter über der Bergstation der Alpspitzbahn und der Zugang zur Plattform ist sogar kostenlos (wow). Von der Bergstation auf dem Osterfelderkopf führt der Weg oberhalb der Bergwachthütte hinauf in Richtung Alpspitze und Höllentor. Nach etwa 10 Minuten zweigt sich der Weg. Nach links führt der Weg in Richtung Alpspitz-Ferrata und Nordwandsteig, und nach rechts führt der Weg weiter in Richtung Rinderscharte und Höllental. Nach wenigen Minuten bergauf erreichen wir auch schon das Höllentor.

 

Das Höllentor ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Manche Leute wandern nur zum Höllentor, setzen sich auf einen Felsbrocken, genießen die Stille und die beeindruckende Stimmung zwischen den Felswänden – und natürlich den tollen Ausblick. Der sog. Rinderweg führt hinunter ins Höllental und wurde früher für den Viehtrieb und zum Holztransport genutzt. Der Weg ist nicht so stark von Bergwanderern frequentiert wie der Weg über das Hupfleitenjoch und die Knappenhäuser. Über holzstangengesicherte Stufen geht es etwa 40 Minuten stetig und steil bergab. Manche Trittstellen weisen schon eine extreme Steilheit auf. Darum sollte man auf diesem besonders beeindruckendem Abschnitt langsam und mit Vorsicht gehen, besonders bei Morgentau oder Nässe. Inmitten der Felswände des Höllentorköpfl und den Ausläufern der Alpspitze steigt man hinunter ins Höllental, immer begleitet von einem grandiosen Ausblick auf die umgebende Bergwelt.

 

Blick auf das Zugspitzmassiv

 

Von der Rinderscharte bietet sich ein beeindruckender Blick hinunter ins Höllental mit seiner einzigartigen Bergkette. Auf der rechten Seite befinden sich die Waxensteine und Riffelspitzen, und auf der linken Seite die Höllentalspitzen mit dem Jubiläumsgrat, sowie die Ausläufer der Alpsitze und des Hochblassen. Mittig fällt der Blick auf das gewaltige Zugspitzmassiv mit dem unterhalb liegenden Gletscher Höllentalferner. Nach dem Ende der Stufen wird der Pfad etwas steiniger und felsiger. In Kehren führt dieser dann am Bergrücken entlang weiter hinab. Auf diesem Abschnitt ist aufgrund der lockeren Steine besondere Vorsicht angebracht, damit man sich nicht den Fuß vertritt. Stellenweise bietet sich eine sehr schöne Aussicht hinüber zu den Knappenhäusern und zum Mathaisenkar. Nach etwas mehr als 1,5 Stunden auf diesem Weg wird ein kleines Waldstück mit Kiefer-, Tannen- und Vogelbeerbäumen erreicht. Hier herrscht ein bezaubernder Duft und ein gewisser tropischer Flair, den man an dieser Stelle eigentlich nicht erwartet. VOI süß quasi.

 

Hinab zur Höllentalklamm

 

Weitere 15 Minuten später trifft man auf den Weg vom Hupfleitenjoch und den Knappenhäusern. Gemeinsam führt dieser Weg nun nach links in 30 Minuten hinunter zur Höllentalangerhütte. Die Höllentalangerhütte (1387 m ü. NHN) war eine bewirtschaftete Hütte des Deutschen Alpenvereins. Sie liegt im schmalen Taleinschnitt zwischen Höllental-Blassen- und Waxenstein-Riffelwand-Kamm und wurde im September 2013 abgerissen, um einem kompletten Neubau zu weichen. Der Ersatzbau der Höllentalangerhütte ist für 2014 geplant, eine Neueröffnung im Mai 2015. Daher bitte ausreichend Getränke und Essen zur Selbstversorgung für die ganze Tour mitnehmen!!! Auf teils schottrigem, steinigem Weg geht es in Kehren hinab zur Höllentalklamm. Stellenweise kann man noch Stellen des Erzabbaus erkennen.Nach einer halben Stunde wird die Eiserne Brücke erreicht, die es zu überschreiten gilt. Unter uns die brüllenden Wasserwucht des Hammersbachs bietet sich ein atemberaubender Blick hinunter in die Höllentalklamm.

Jetzt erstreckt sich der Weg über gut 700 m durch die imposante Klamm. Seit dem Jahr 2011 besteht hier zudem die Möglichkeit, im Höllentalklamm-Museum die Geschichte der Schlucht näher zu erfahren. Ab hier hat man unter großem Aufwand einen sicheren Weg geschaffen, der zu großen Teilen in den Fels geschlagene Tunnel von etwa 1 m Breite und maximal 2 m Höhe führt. Der außerhalb der Klamm eher unscheinbare Hammersbach schwillt in der sehr engen (schätzungsweise 2 bis 5 m) und hohen (ca. 150 m) Felsschlucht zu einem reißenden Wildbach an. Am Ende der Klamm steht die Hölltal Eingangshütte (47° 26′ 55″ N, 11° 2′ 38″ O) und ein Obulos von 4 Euro ist für die Klamm Wanderung zu entrichten. Die Klamm wird verlassen und das Gelände weitläufiger und bewaldet. So erreichen wir nach 3 km und weiteren 300 HM berab die Ortschaft Hammerbach. Von hier aus sind es nur noch 1,5 km zurück zum Parkplatz bzw. zum Anfang der Tour.

 

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